Der durchschnittliche Geschäftsführer liest ein Buch pro Woche (Quelle). Niemand weiß, was er nicht weiß. Lesen erweitert unseren Horizont, zeigt uns neue Ideen, eine andere Sichtweise und eröffnet uns neue Möglichkeiten.
Wenig verwunderlich ist es demnach, dass man in den schönsten Häusern und Wohnungen, immer mindestens ein prall gefülltes Bücherregal findet.
Ein Buch ist mehr als nur eine Ansammlung von Papier. Ein Buch ist in der Regel das Ergebnis jahrelanger Recherche und Erfahrung — herunter gebrochen auf die wichtigsten Elemente und Erkenntnisse. Für rund 15€ und 8 Stunden unserer Zeit lernen wir das, was Autor oder Autorin über Monate, oftmals Jahre oder Jahrzehnte gelernt haben. Kein schlechter Deal.
Doch so wichtig das Thema Weiterbildung auch ist:
Nicht jedes Buch regt uns ernsthaft zum Nachdenken an. Nicht jedes Buch bringt uns und unser Business voran. Ab und zu jedoch finden wir unseren Weg zu einem Buch, das uns und unsere Entscheidungen massiv zum Positiven beeinflusst.
Michael Gerbers „E-Myth Revisited“ ist eines dieser Bücher.
Der Untertitel des Buches allein — „Why Most Small Businesses Don’t Work and What to Do About It“ (warum die meisten Kleinunternehmen scheitern und was du dagegen tun kannst) — verspricht eine Menge.
Um drei Kernaussagen aus dem Buch geht es in diesem Artikel.
E-Myth Revisited Kernaussage #1: Wer gründet ist noch lange kein Unternehmer
Wer gründet, tut das in der Regel, weil
- er sein eigener Chef sein,
- seine Leidenschaft ausleben und
- flexibel sein
…will. Die meisten Gründer starten als Spezialisten.
„Ich bin eine gute Designerin und habe meinen Job in der Agentur satt, also mache ich mich selbständig.“
„Ich war 7 Jahre lang in dieser Boxschule angestellt und will nun meine eigene Boxschule aufmachen.“
„Ich bin ein hervorragender Koch. Warum teile ich meine Rezepte nicht im Netz und verkaufe meine Rezeptbücher?“
Jede Firma braucht ein Produkt oder eine Dienstleistung. Und hinter jedem Produkt und jeder Dienstleistung steckt jemand, der das Produkt kreieren oder die Dienstleistung umsetzen kann. Da Ressourcen zum Zeitpunkt der Gründung in der Regel knapp sind, übernimmt meist der Gründer diese Rolle.
Der Gründer ist Geschäftsführer, Firmeninhaber, Marketer und Dienstleister in einem….und damit so weit entfernt vom Unternehmertum, wie der FC Bayern von einem Abstieg in die 2. Fußball Bundesliga.
Das an sich ist laut Gerber jedoch noch kein Problem. Denn wer eine Firma betreiben will, kann zwischen zwei Formen von Ressourcen wählen: Zeit und Geld.
Geld existiert zu Beginn meist nur selten im Überfluss. Logischerweise investieren die meisten von uns daher zu Beginn ihre Zeit. Doch Zeit lässt sich nur sehr schwer skalieren. Wir alle haben 24 Stunden Zeit am Tag. Wer einen guten Job macht, wird weiterempfohlen und erhält mehr Aufträge, die allesamt eine Ladung zusätzlicher Aufgaben mit sich bringen: Buchhaltung, Projektmanagement, E-Mails oder Telefonate — um nur einige davon zu nennen.
14 Stunden Arbeitstage werden zur Norm. Stress und Frust inklusive.
Wer aus diesem Teufelskreis ausbrechen will, muss seine Denkweise ändern. Und sich von Anfang an, darum bemühen, dass die eigene Firma nicht von ihm oder ihr abhängt.
Genau das ist die Essenz des Unternehmertums.
E-Myth Revisited Kernaussage #2: Ein Unternehmer schafft ein System, welches auch ohne ihn oder sie funktioniert
„Wenn deine Firma von dir abhängig ist, hast du einen Job. Und es ist der schlechteste Job der Welt.“ — Michael E. Gerber
Weil Ressourcen zu Beginn in der Regel knapp sind, tun die meisten Gründer viel selbst. Dinge selber machen, wird zur Gewohnheit. Gerbers Gegenmittel ist in der Theorie simpel, erfordert jedoch eine radikale Änderung unserer Denkweise:
Statt immer mehr und mehr selbst zu tun, halten wir von Anfang an fest, was wir tun, welches Ergebnis unsere Arbeit hervorbringt und wie wir dieses Ergebnis erzielen. Wir schaffen eine glasklare Anleitung, die von anderen problemlos und zeitnah übernommen werden kann.
So sind wir in der Lage, Mitarbeiter effizient einzuarbeiten.
Mehr noch:
Wir entziehen uns zum Großteil vom Einarbeitungsprozess. Statt Mitarbeitern unseren Designprozess — um bei unserem Beispiel der Designfirma zu bleiben — jedes Mal aufs Neue erklären zu müssen, schaffen wir ein System, das von anderen übernommen werden kann. Wir selbst greifen lediglich bei Rückfragen ein. So wird mehr Zeit für andere Aufgaben oder das Schaffen von neuen Systemen frei.
Beginnen sollten wir diesen Prozess immer mit den einfachsten Aufgaben, die innerhalb der Firma anfallen. So erhalten wir die notwendige Erfahrung, um den Prozess zu wiederholen bis alle Rollen und Positionen innerhalb der Firma von anderen gefüllt werden können.
Nutze hierzu ein sogenanntes Operations Manual. Hier fügst du Checklisten, Vorlagen und Skripte ein, die für die jeweiligen Aufgaben notwendig sind.
Teste deinen Prozess, in dem du deiner eigenen Anleitung folgst und das Ergebnis beobachtest. Entspricht das Ergebnis nicht deinen Standards, solltest du noch einmal ran und deine Anleitung verfeinern. Entspricht das Ergebnis deinen Standards, wird es Zeit jemanden einzustellen, der dein System umsetzt und die dazugehörige Position innerhalb der Firma füllt.
E-Myth Revisited Kernaussage #3: Erfahrene Mitarbeiter schaden dem System
Die dritte Kernaussage aus Michael E. Gerbers „E-Myth Revisited“ ist alles andere als offensichtlich — geschweige denn intuitiv. Gerber betont, dass sein Weg nur dann optimal funktioniert, wenn neue Mitarbeiter keine eigene Erfahrung mitbringen.
Wer den Weg zum Unternehmer erfolgreich bestreiten will, muss sich selbst entbehrlich machen. Im Gegensatz zum Selbstständigen, besteht die Hauptaufgabe eines Unternehmers nicht im Perfektionieren eines Produktes oder einer Dienstleistung. Die Hauptaufgabe des Unternehmers besteht im Kreieren eines Systems, das dieses Produkt oder diese Dienstleistung hervorbringt — unabhängig davon, wer welche Rolle oder Position innerhalb der Firma füllt.
Das setzt voraus, dass sich Mitarbeiter (oder Freelancer) auf dieses System einlassen und nicht voreingenommen an den Job herangehen.
Klar, Mitarbeiter können einem enorm viel Arbeit abnehmen. Doch wenn die Qualität der Arbeit von der Erfahrung des Mitarbeiters abhängt, steht und fällt die jeweilige Position mit eben diesem Mitarbeiter.
Die Firma ist in diesem Fall zwar nicht von dir (und damit vom Geschäftsführer), dafür allerdings von einzelnen Mitarbeitern abhängig. Ein ähnlich ungünstiges Szenario.
Gerbers Ratschläge setzen deshalb nicht nur voraus, dass wir ein System errichten, welches von anderen problemlos übernommen werden kann. Gerbers Ratschläge setzen voraus, dass dieses System von anderen auch tatsächlich übernommen wird. In diesem Fall ist der Erfolg der Firma nicht von einzelnen Personen innerhalb der Firma abhängig, sondern von der Qualität des Systems selbst.
Letzteres ist deutlich stabiler. Eine Firma mit hochwertigen Systemen kann es sich leisten, Mitarbeiter zu verlieren. Wer bereit ist, Neues zu lernen und ein gewisses Händchen hat, kann die frei gewordene Position innerhalb der Firma füllen. Gründer und Geschäftsführer können somit aus einem deutlich größerem Topf von potentiellen Mitarbeitern schöpfen.
Fazit — das ist wichtig
Wer sich selbstständig macht, tut das in der Regel, weil er eine bestimmte Fähigkeit hat, die sich in ein Produkt oder eine Dienstleistung verwandeln lässt. Doch eine Firma zu führen, erfordert mehr als nur das Kreieren eines Produktes oder einer Dienstleistung. Wer über die Selbstständigkeit hinausgehen und zum Unternehmer werden will, baut ein System auf, das von anderen problemlos übernommen werden kann.
Je früher wir uns Gedanken darüber machen, welche Rollen in der Firma gefüllt werden müssen, desto eher können wir uns um den Aufbau eines solchen Systems kümmern.
Laut Michael E. Gerber und seinem Buch „E-Myth Revisited“ ist die Rolle eines Unternehmers vergleichbar mit der Rolle eines Filmregisseurs:
Als Unternehmer sind wir für das Skript zuständig, wir designen das Filmset und beschäftigen Schauspieler und Schauspielerinnen, die ihre Rolle so noch nicht gespielt haben. Haben diese ihre Rolle dank unserer Anleitungen gemeistert, fördern wir einen unternehmerischen Geist und fordern die Schauspieler auf, ihre Rollen selbst zu verbessern.
Fragen, wie…
- „wie können wir uns verbessern?“
- „Welche Innovationen können wir einführen?“
…sind in den Köpfen guter Mitarbeiter ständig präsent. Dein System verbessert sich fast schon von selbst. Das ermöglicht dir die ultimative Freiheit. Denn wie viele „Drehbücher“ du auf diese Weise verfasst, liegt ganz bei dir. Du hast Optionen und damit etwas, das viele Firmengründer und Selbstständige nicht haben, die in ihrer Firma gefangen sind.
Erfolg hinterlässt Spuren. Michael E. Gerbers Buch ist ein Muss für alle Gründer und solche, die es werden wollen. Dieser Link führt dich zur Produktseite des Buches bei Amazon.
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Über den Autor
Freddy Braun ist einer der Online Marketing Gym Gründer. Freddy hat in den USA studiert und leitet die Webagentur mad.Design.